Häusliche Gewalt in der Beziehung

Es ist ein sensibles Thema.

Eine Ohrfeige. 

Ein Schlag ins Gesicht.

Ein Schütteln am Arm. 

Angeschrien werden. 

Beleidigt werden.

Die Liste ist lang. 

Ein Thema, mit dem wir uns alle befassen sollten. 

Denn die Hintergründe sind groß.

Fangen wir ganz vorne an. 

Wo fängt häusliche Gewalt bereits an? 

Laut der Polizei gelten alle Formen physischer, sexueller und psychischer Gewalt zwischen Personen, die in einer häuslichen Gemeinschaft zusammenleben. 

Physisch ist zum Beispiel eine Ohrfeige oder einem Schlag ins Gesicht gemeint. 

Sexuelle Übergriffe brauche ich, glaube ich, nicht zu beschreiben.

Mir war aber der Begriff psychische Gewalt nicht bewusst. 

Ich kannte bereits von ThetaHealing, dass es psychische Attacken gibt. Dass das auch zu häuslicher Gewalt gehört, war mir neu.

Obwohl das offensichtlich ist. 

Laut der Statistik wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer physischer und/oder sexualisierter Gewalt.

Und wir alle haben bereits psychische Gewalt von unseren Eltern erfahren. 

Ich behaupte mal, dass wir alle mal angeschrien oder gedemütigt wurden. 

Das hier soll keine Schuldzuweisung sein, es dient einfach zur Bewusstwerdung. 

Wir alle sind nämlich mehr oder weniger davon betroffen. 

Um den Ursprung von häuslicher Gewalt in Beziehungen mit dem Partner und den eigenen Kindern herauszufinden, müssen wir in unser Ursprungsfamilie schauen. 

Wie sind wir aufgewachsen? 

Wie haben die eigenen Eltern in Konfliktsituationen reagiert? 

Wie haben sie unter Stress agiert? 

Meine Kindheit verlief harmlos, würden viele behaupten und meinen. 

Meine Eltern besaßen ein China Restaurant und haben sieben Tage die Woche gearbeitet. 

Der Lebensinhalt meiner Eltern war das viele arbeiten. 

Jeder weiß, wenn etwas außer Balance gerät, dann schlägt das irgendwann um. 

Wenn viel Stress war, dann wurde der Stress auch dementsprechend ausagiert. 

Es wurde los geschrien und nicht mit Beleidigungen gegeizt. 

Die Schimpfwörter waren meist unter der Gürtellinie. Wenn Du als Kind so aufgewachsen bist, scheint Dir das,  „normal“ zu sein. Denn Du lernst es nicht anders kennen. Auch wenn Du innerlich gefühlt hast, dass es irgendwie nicht richtig ist, hast Du es dennoch so hingenommen. 

Schließlich ist die Familie der Dreh-& Angelpunkt für die meisten in den ersten Lebensjahren gewesen. 

Vianna Stibal, die Begründerin von ThetaHealing wurde in ihrer Kindheit viel missbraucht und geschlagen. Als sie eines Tages im erwachsenen Alter die Oprah Winfrey Show gesehen hatte und eine Frau über ihre Misslage in der Kindheit sprach, wurde ihr erst bewusst, dass das was sie erfahren hat, nicht normal ist. 

Wir speichern alles ab, was wir erfahren haben, egal ob sie schön oder grausam waren. 

Später, wenn wir eigene Kinder und eine Familie haben, verhalten wir uns ähnlich wie in unserer Herkunftsfamilie. Wir sind uns dessen nicht bewusst. Wir denken, dass die Kinder und der Partner schuld seien. 

Auf einmal schreist Du Deine Kinder an und sagst dieselben Sachen wie Deine Eltern es einst mal taten. 

Warum? 

Weil es in Deinem Unterbewusstsein tief und fest verankert worden ist, dass das Schreien normal ist. Und da unser Unterbewusstsein uns zu 95% beherrscht, können wir mit unseren 5% Bewusstsein nicht wirklich dagegen ankämpfen. 

Egal, wie oft Du es liest oder hörst, dass man seine Kinder nicht anschreien soll, Du wirst es in einer stressigen Situation dennoch tun.

Ich habe in meiner Kindheit beobachtet, wie sich meine Schwestern geschlagen haben. Wie mein Vater meiner Schwester eine Ohrfeige gab und andere Situationen. 

Der Anblick ließ alles in mir zusammen ziehen und wenn Du meinen letzten Blogbeitrag gelesen hast, weißt Du, dass sich bei Angst-, Trauer-, Schamgefühlen die Energie zusammenzieht. 

Ich selbst habe nie eine Ohrfeige von meinen Eltern bekommen, mal einen Klatscher auf die Hände, aber auch das hat bereits Einfluss auf mein Selbstbild gehabt.

Kinder speichern jede Reaktion ihrer Eltern ab und glauben, dass sie es verdient haben. Egal, ob es Lob, Anerkennung und/oder Demütigung, Beleidigungen waren. 

Das Szenario von meiner Schwester und meinem Vater spielte sich 20 Jahre später mit mir und meinem Mann ab. 

Es kriselte bereits heftig zwischen uns. 

Unser großer Sohn war gerade ein Jahr alt.

Wir besaßen ein Geschäft, wo wir Textilien und Schuhe verkauften. 

Wir hatten eine Wohnung und uns fehlte materiell gesehen, überhaupt nichts. 

Gut, mein Mann wollte schon von Anfang an eine Eigentumswohnung oder Haus. 

Jedenfalls war ich unglücklich über das Geschäft und überfordert mit unserem Kind.

Irgendwann stritten wir uns mal wieder.

Mein Mann reagiert wie eine Krebs, wenn es im Außen gefährlich wird. 

Er zieht sich komplett in sich zurück. 

Da hilft keine Ansprache, kein Betteln, kein Beschimpfen, kein gar nichts. 

Das hat mich damals so was von zur Weißglut gebracht, dass ich ihm eine Ohrfeige gab. 

Und die saß. 

Für zwei Sekunden. 

Ich bekam als Reaktion eine Ohrfeige zurück. 

Immerhin bekam ich endlich eine Reaktion.

Aber das kam unerwartet. 

Lange Zeit warf ich meinem Mann vor, dass er mir eine Ohrfeige gegeben hat, ohne die Ohrfeige, die ich ich ihm gab, in Betracht zu ziehen. 

Die Ehekrise zog sich weiter über die Jahre.

Die Lage spitze sich weiter zu. 

Wir bekamen ein weiteres Kind und sind derweil wieder einmal umgezogen. 

(Ja, schräg, dass man in einer Ehekrise trotzdem noch Sex hat, ich weiß…)

Dieses Mal in unser Eigenheim. 

Wir waren beide an einem Punkt, wo wir nicht wirklich wussten, was wir machen sollten. 

Der Plan mit meiner großen Schwester gemeinsam etwas zu gründen, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. 

Wir hätten es nur wegen des Geldes getan. 

Ich verkroch mich in die Welt der Spiritualität und der Selbstbeweihräucherung. 

Aber innerlich brodelte es nur so. 

Ich vergab oberflächlich. Die alltäglichen Probleme wollte ich nicht sehen, ich war viel zu überfordert mit allem.

Die gespeicherten Aggressionen aus meiner Kindheit spiegelte mir mein Mann wieder. 

Teller und Tassen flogen durch die Luft.

Die Rolle drehte sich mit der Zeit, dass ich der Krebs wurde. 

Ich zog mich komplett zurück und reagierte nicht auf die Ansprachen meines Mannes. 

Das brachte ihn zur Weißglut. 

Da wurde geschüttelt und festgehalten. 

Das Ende der Reißleine wurde erreicht. 

Ich rief die Polizei an.

Später war ich einige Zeit im Frauenhaus und bei meiner Schwester. 

Ich bekam Unterstützung vom Jugendamt und eine Familientherapie. 

All die Gespräche mit den Familientherapeuten haben für Klarheit gesorgt, aber für wirkliche Veränderungen nicht. 

Mir wurde mit der Arbeit von ThetaHealing erst bewusst, wieviel zerstörerische Aggressionen in mir lag. Ich habe früh den Kontakt zu meinen eigenen Bedürfnissen verloren. Früh wollte ich bereits das Elternhaus verlassen und eine eigene Familie gründen. In der Hoffnung, dass es dann besser wird. 

Ich wusste nicht, dass ich konditioniert und traumatisiert wurde. Keiner würde das gerne von sich behaupten. 

Aus Angst die Eltern ins falsche oder schlechte Licht zu rücken. 

Darum geht es aber überhaupt gar nicht. 

Denn sie wurden ganz wahrscheinlich ähnlich behandelt, konditioniert und traumatisiert.

Oft fehlt uns das Verständnis als Kinder, warum die Eltern das tun. 

Jetzt als Erwachsene bekommen wir die Chance, diese zu erkennen. 

Denn es ist die einzige Möglichkeit, Frieden in sich zu finden. 

Wenn wir aufhören, den Partner für seine aggressives Verhalten zu beschuldigen. 

Denn es ist nur der Spiegel für Dein aggressives Verhalten, welches bereits lang in Dir vergraben wurde. 

Um das zu verändern, braucht es Deine Bereitschaft es anzunehmen. Ehrlich sich einzugestehen, dass Du schon lang mit Dir selbst aggressiv umgegangen bist. 

Alles passiert um Dich herum, weil es in Resonanz mit Dir geht. (Gesetz der Resonanz) 

Das bedeutet nicht, dass wir das Verhalten unseres Partners entschuldigen. Er hat genau dieselben Programme in sich und ist auch aufgefordert bei sich zu schauen.

Aber sobald Du Dir Deiner unbewussten Programme bewusst wirst, verändert sich Dein Inneres und kannst auch viel klarere Grenzen ziehen. 
 

Ich habe in der oben genannten Situation unbewusst sämtliche Programme der Aggression und Gewalt laufen gehabt. Das kannst Du erkennen, wenn Du plötzlich aus dem Nichts gewaltvolle Gedanken hast.

Das kommt nicht von irgendwoher. 

Sie sind in Dir. 

Verdrängung hilft da überhaupt nicht. 

Es wird nur dadurch lauter und penetranter. 

Nimm an, dass Du Gewalt, egal in welcher Form auch immer in Deiner Kindheit erfahren hast. Verstehe, dass Deine Eltern auch Gewalt erfahren haben und ihre Eltern (Der 2. Weltkrieg liegt noch keine 100 Jahre her, Traumata werden durch die DNA weiter vererbt) womöglich auch. Wie ein ewiger Kreislauf setzt sich das fort, wenn keiner ehrlich sich eingestehen möchte, dass es schief gelaufen ist. Dadurch drückst Du es nicht mehr weg von Dir. Es bekommt endlich Aufmerksamkeit und muss nicht mehr weiter an die nächste Genration getragen werden. 

Hierbei geht es nie um Schuld. Die gibt es nicht. Jede Generation der Menschheit erfährt etwas anderes. Wichtig ist, zu verstehen, warum die Menschen damals so gehandelt haben, wie sie gehandelt haben. Damals war das Bewusstsein noch nicht so weit. 

Jetzt haben wir die Möglichkeit und das Wissen zu all den Quellen für eine spirituelle und persönliche Weiterentwicklung. 

Es liegt an die Umsetzung von jedem Einzelnen von uns. 

Demnach ist jeder Akt von häuslicher Gewalt eine Chance für Transformation und Heilung. 

Danke für Deine Aufmerksamkeit und Deine Zeit. 

Wenn Dir der Blogartikel gefallen hat, freue ich mich über ein kurzes Feedback von Dir.

Ganz viel Liebe zu Dir 💛   

In Liebe & Wertschätzung, 

Yin 

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